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Eventbasierte RFID-Softwarelösung von Koobra Software bringt Echtzeitfähigkeit zum POS

Software im Handel: „Ohne Standards geht es nicht“

Die weltumspannende Produktions- und Logistiksituation in der Textilindustrie erfordert eine globale Sicht auf die Bestände: Aktives Out-of-Stock-Management beginnt bereits damit, heute zu wissen, ob die Ware gestern auf das Schiff verladen oder im DC gebucht wurde, wie Jörg Koopmann, Geschäftsführer von Koobra Software, im Interview mit „RFID im Blick“ erklärt. Eventbasierte Softwarelösungen ermöglichen den Datenaustausch aller Teilnehmer weltweiter Prozessketten und ein Live-Monitoring der Bestände am POS.

„Die RFID-Technologie spielt erst auf der Fläche ihr Potenzial voll aus. Für die wenigsten Modeunternehmen sind aber Out-of-Stock- und Out-of-Shelf-Raten überhaupt greifbar“, erklärt Jörg Koopmann, Geschäftsführer von Koobra Software. Zudem sei vielen Unternehmen nicht bewusst, welche Einsparungen sie mittels RFID erzielen können, weil die wenigsten in der Lage seien, ihre Prozesskosten überhaupt zu bilanzieren. Daher sind RFID-Projekte laut Koopmann zu 60 bis 70 Prozent Beratungsprojekte.

Auf Item-Ebene denken

„Hier können wir aus den Erfahrungen weltweiter Item-Management- Projekte schöpfen: In dem wohl umfassendsten Projekt in der Wertschöpfungskette bei Charles Vögele haben wir allein 50 Millionen Datensätze gewonnen. In einem Projekt in der Logistik bei Marc Aurel, wo wir inzwischen die komplette Liegeware abbilden, kann ein Mitarbeiter 50 000 Items pro Tag im Lager vereinnahmen. Darin steckt ein enormes Potenzial zur Prozessoptimierung“, so Koopmann. „Unser Beratungsansatz geht daher in die Richtung, Unternehmen bewusst zu machen, im Item-Umfeld zu denken.“

Echtzeitfähigkeit auf der Fläche

Der zweitwichtigste Aspekt ist laut Koopmann die Zeitgleichheit: Out-of-Stock erkennen, in dem Moment, in dem es passiert. Koobra hat mit der Softwarelösung iPOS.Systems. net ein intelligentes Point-of-Sale-System entwickelt, das eine physikalische und logische Vernetzung aller auf der Fläche betriebenen Komponenten ermöglicht. Diese werden eventgesteuert überwacht. Beispielsweise kann bei Verkauf des Produktes im Out-of-Shelf-Fall eine direkte Nachricht an das Personal ausgelöst werden, dieses aus dem Filiallager zu verräumen. Ist das Produkt nicht mehr vorrätig, informiert das System automatisch das DC über die Out-of-Stock-Situation. „Damit können wir IT-technisch das ‚Jetzt‘ abbilden. Wird die Ware im Lager gelesen, ist sie im selben Moment gebucht. Der Händler weiß sofort, dass die Ware rausgegangen ist und kann auf Basis dieses Wissens Entscheidungen treffen“, so Koopmann.

Live-Monitoring aller Bewegungen

Das Modulsystem basiert auf der EPCIS-Standardschnittstelle. Über Webservices steht der Lieferavis im Store, der als Meldung an das EPCIS erfolgt, allen Prozessteilnehmern zur Verfügung, und das weltweit. Eine umfassende EPCISInstallation demonstriert das Unternehmen Koobra aktuell gemeinsam mit Partnern in Shanghai, wo die weltumspannende Logistikkette vom Konsolidierungslager im Produktionsland bis zu den Filialen in Deutschland abgebildet wird. Aktuell, so Koopmann, ist die Live-Visualisierung aller Item-Bewegungen auf Dashboards, die über die zentrale EPCIS-Instanz bereitgestellt werden, verfügbar. „Über das Monitoring-Tool können live alle Bewegungen innerhalb der Supply-Chain und auf der Fläche sowie ausgelöste Alarme kontrolliert werden.“

Der Beitrag wurde in der Reportage "Software und RFID-Systemintegration" veröffentlicht, erschienen in der Märzausgabe 2013 des Fachmagazins „RFID im Blick“.

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